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Die 100 besten Ostsongs - radioeins Record Release Party Die 100 besten Ostsongs - radioeins Record Release Party

Monday, 18.11.2019 ab 19:00


Festsaal Kreuzberg
Am Flutgraben 2
12435 Berlin

Die 100 besten Ostsongs - radioeins Record Release Party
Willkommen zum Record Release Event der Top 100 der größten Ost-Songs auf radioeins

präsentiert von radioeins & Amiga Schallplatten

Einlass 19:00 Uhr
Beginn 20:00
Party ab 21:30 Uhr

LIVE ON STAGE: Die Skeptiker, Herbst in Peking, Die Firma, Andre Herzberg/Pankow, Uschi Brüning + Günther Fischer, DIE ZÖLLNER mit Rubini Zöllner, Manuel Schmid/Stern Combo Meissen, Moritz + Robert Gläser (Apfeltraum), Frank "Gala" Gahler (NO55 + Monokel) + Joro Gogow (City + NO55)

Für die ganz Schnellen gibt es Early Bird Tickets zum Amiga-Preis von 16,10€ zzgl. Gebühren!
Der Normalpreis liegt bei 18€ zzgl. Gebühren.
--> www.festsaal.shop/100ostsongs

Der 14.7.2019 war ein denkwürdiger Sommer-Sonntag.
Fans mit gutem Musikgeschmack konnten an diesem Tag auf radioeins die Top 100 der größten Ost-Songs hören – ausgewählt von einer Branchen-Jury aus Ost + West.
Am 15.11.2019 erscheinen diese 100 Besten auf einer 6-teiligen CD-Box und auf einer Doppel-Vinyl (Auswahl aus den Top 100).

Im 64-seitigen Booklet sind persönliche Geschichten der Juroren zum jeweils auserwählten Song festgehalten - eine bemerkenswerte Zustandsbeschreibung zur Gefühlslage der Nation.

Auszug aus dem Booklet der CD-Box:

SILLY BATAILLON D’AMOUR

Silly haben schon früh nach Spielräumen gesucht, um auszubrechen aus der Enge des Alltags. Auf „Bataillon D’Amour“ (1986) fand die Band zu einer musikalischen Sprache, die von Freiheiten jenseits aller massentauglichen Stadionhymnen träumt. Es ist die Platte, an der Silly fortan gemessen wurden. Das Titelstück gehört zu jenen Schicksalsmelodien, die einem nie mehr aus dem Kopf gehen. Allein die ersten Takte: Keyboard-Fragmente regnen herab, Drums verdämmern im sinisteren Sound-Gefl echt, der Bass saugt sich mit Schwermut voll. Und dann dieser Text aus der Feder von Werner Karma: „Wie weiße Tücher schwimmt der Nebel durch die kalte Stadt/ Er macht die Pfl astersteine nass, die Straßen glänzen glatt/ Aus meinem Hausfl ur fällt ein gelber Fetzen Licht/ Der holt mir aus der Dunkelheit ein blasses Kindsgesicht.“ Sängerin Tamara Danz stiehlt sich in die Rolle der Beobachterin, eine Mischung aus Fee und Hexenmeisterin. In ihrer Stimme wird die uralte Geschichte von erster Liebe und Begehren zur Flucht: raus aus der Einöde, rein in den Sog der Gefühle.
MAX GÖSCHE · AUTOR, REDAKTEUR ROLLING STONE

PANKOW LANGEWEILE

An der 14. Polytechnischen Oberschule „Lilo Herrmann“ in Berlin-Friedrichshain, die ich zehn Jahre lang besuchte, war in den Achtzigern Ostrock verpönt. Als ich mit 14 den ersten Silly-Fanclub der DDR gründete, wurde ich keineswegs bewundert, eher belächelt. Lediglich die Konzerte zweier Bands konnte man spottfrei besuchen: nämlich Keks, deren Gitarrist und Sänger Basti Baur (heute bei Knorkator) vor allem optisch einen punkigen Einschlag zelebrierte, und Pankow, von denen ich eins ihrer frühen Konzerte im Berliner „Haus der jungen Talente“ erleben konnte. Solch eine Energie spürte ich erst 2011 wieder bei Kraftklub. Wir liebten Pankow und sicher war hilfreich, dass „Paule Panke“ zunächst nicht auf Platte erscheinen dürfte, dass Frontmann André Herzberg im Palast der Republik daran gehindert wurde, vom Publikum aus auf die Bühne zu springen und dass sie Songs wie z.B. „Langeweile“ hatten. „Dasselbe Land zu lange geseh’n“ und „Zu lange die alten Männer verehrt“ heißt es darin – wir Fans waren Schwestern und Brüder im Geiste. Und vor allem verblüfft, was auf AMIGA-Platte so alles möglich war. Nur in der thüringischen Provinz übte ein Bonze den Aufstand (er hatte den Pankow-Song auch noch im Westfernsehen in der NDR-Talkshow gesehen) und sorgte für ein zeitweiliges Auftrittsverbot in Suhl und Umgebung. Wir liebten Pankow gleich noch einmal mehr!
CHRISTIAN HENTSCHEL · HERAUSGEBER SCHALL. MUSIKMAGAZIN

Mit einer vielfältigen musikalischen Auswahl bringen wir diesen Radio-Sonntag auf die Bühne vom Festsaal Kreuzberg.
Verschiedene Musiker und „Gäste“ greifen in Saiten und auf Tasten, traktieren Trommelfelle und Mikrofone, um euch mit Live-Versionen ihrer Hits zu überraschen.