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November-AustauschBar: Hasskommentare November-AustauschBar: Hasskommentare

Thursday, 14.11.2019 ab 19:30 bis
Thursday, 14.11.2019 um 23:30


Café Eden
Herner Str. 13
44787 Bochum

November-AustauschBar: Hasskommentare

In unserer Diskussionsrunde im Café Eden geht es diesmal um das Thema 'Hasskommentare' (Hatespeech) wie sie häufig z.B. in Diskussionsforen und sozialen Plattformen im Internet zu finden sind. Personen in der Öffentlichkeit sind oft übelsten Beschimpfungen oder gar Bedrohungen ausgesetzt; nicht wenige Betroffene leiden darunter. Manche Opfer gehen dagegen gerichtlich vor, erstellen Strafanzeige. Die Anonymität des Internets erschwert jedoch meist die strafrechtliche Verfolgung. Für Aufsehen sorgte vor kurzer Zeit das Gerichtsurteil gegen die Grünen-Politikerin Renate Künast, die laut Beschluss Hasskommentare wie „Geisteskranke“, „Grünes Drecksschwein“, „Stück Scheiße“ und noch weitaus schlimmere sexistische Posts als zulässige Meinungsäußerungen erdulden muss. Wird hier die Meinungsfreiheit gegen den Tatbestand der Beleidigung ausgespielt? Aber wo zieht man die Grenze und kann man sie überhaupt ziehen: was ist gerade noch von der Meinungsfreiheit gedeckt – und wo fängt Hatespeech an? Wie sind in diesem Kontext z.B. Shitstorms zahlreicher Nutzer*innen zu bewerten? Ist dies ebenfalls Hatespeech oder ein Aufschrei der (Mehrheits-) Gesellschaft, um ausscherende Meinungen zu sanktionieren?
Was gibt es für Möglichkeiten, sich gegen Hatespeech zu wehren? Sollte vielleicht das Internet stärker kontrolliert und sanktioniert werden? Müssen andere Nutzer*innen aktiver werden und konsequent Hatespeech, Trolle, Hater, etc. benennen, ausgrenzen und dagegen anschreiben (Call-out-Culture; Deplatforming)? Ist diese verbale Verrohung erst mit dem Internet entstanden oder war sie schon immer vorhanden und äußerte sich damals nur anders (z.B. über Leserbriefe, Drohanrufe, Graffitis oder Stammtischreden)? Sollte eine Gesellschaft ihren Bürger*innen die Möglichkeit lassen ihren Frust im Internet in Form derartiger Kommentare von der Seele zu schreiben (wie eine Ventilfunktion, um Druck aus dem Kessel zu lassen), damit die Leute nicht ihren Hass/Frust auf die Straße tragen? Oder ist es genau umgekehrt – und sind womöglich gerade das Zulassen einer solchen Verrohung und die Hasssprache Nährboden und Vorstufe zur Gewalteskalation?
Dies alles und noch mehr zu diesem wichtigen Thema bei der nächsten AustauschBar!