Richard // Edward // II - Die Entmachteten
nach Shakespeare/Marlowe
Von & Mit: Tim-Fabian Hoffmann
Mitarbeit Regie, Ton & Licht: Simon Krämer
Regieassistenz: Rabia Caliskan
Stanislav Otremba
Fotos: Thorsten Schnorrbusch
König Edward II verprasst das Staatsvermögen, vergibt Titel nach Gusto, bricht Friedensabkommen und verliert Schlachten. Als er veranlasst, dass sein verbannter Liebhaber Gaveston nach England zurückkehrt, verhärtet sich die Opposition gegen ihn, bis er durch Zutun seiner Frau, Königin Isabella, entmachtet wird.
König Richard II, der Urenkel von Edward II, verweist Henry Bolingbroke des Landes. Er verprasst das Staatsvermögen, verliert Schlachten, provoziert Bürgerkriege und reißt unrechtmäßig Besitztümer an sich. Als der beim Volk beliebte Bolingbroke nach England zurückkehrt, verhärtet sich die Opposition gegen Richard. Seine Gefolgsleute laufen zu Bolingbroke über; schließlich wird der König entmachtet.
Frei nach Shakespeare und Marlowe erzählt der Abend von Aufstieg, Entmachtung, Denunzierung und Hinrichtung der Regenten. Die Inszenierung erforscht die Psychen zweier impulsiver Stellvertreter Gottes, die rücksichtslos ihren Belangen nachgehen und Widerstände in Gesellschaft und Politik ignorieren. Welche Mechanismen führen zur Entmachtung? Welche Rolle spielen Fremd- und Selbstverschulden beim Verlust des Throns?
Pressestimmen
Die Textfassung hat Hoffmann auf der Basis von Christopher Marlowes Drama „Edward II.“ und William Shakespeares Schauspiel „Richard II.“ selbst erarbeitet.
Das Bühnenbild der raffinierten Collage „Richard / Edward / II – Die Entmachteten“ im Rottstr5-Theater täuscht Transparenz vor, legt in Wahrheit aber einen milchigen Schleier, der schließlich verscheucht wird, über alles.
Edwards gestörte Wahrnehmung seiner Umgebung korrespondiert mit der Sicht der Zuschauer an der Rottstraße, denen das Geschehen durch halbtransparente Plastikplanen entrückt wird. Die werden nun niedergerissen: Der Blick auf Edwards Nachfahren Richard II. ist mitleidlos. [WAZ]