Die Topografie des Zeitgenössischen Tanzes in Osteuropa könnte nicht bunter und vielfältiger sein und spiegelt die Gegenwartswelt und Lebensrealitäten von Transformationsstaaten in ungeschönter Art und Weise wieder, im Spannungsfeld zwischen Kapitalismus, Konsum und neuer Bürgerlichkeit und moralischem Verfall. Tanz wird zum Medium des Widerstandes gegen hegemoniale Strukturen und der Transformation selbst. Unterschiede zwischen Ost und West erscheinen in keinem geopolitschen Kontext und sind auch nicht mehr ästhetischer Natur, sondern formieren sich in den Fragestellungen: gibt es ausreichende Produktionsbedingungen, existieren Aufführungsorte und Institutionen, wie hoch ist der Grad der Professionalisierung. Über Forderungen, Chancen und einen Blick in die Zukunft des Zeitgenössischen Tanzes wollen wir in diesem Publikumsgespräch mit Ihnen und internationalen Vertretern des Tanzes in einen Dialog treten: Tanz auf dem Vulkan, zwischen Innovation und hegemonialer Struktur.