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Eröffnung / Opening: siren eun young jung – Deferral Theatre Eröffnung / Opening: siren eun young jung – Deferral Theatre

Friday, 28.02.2020 ab 19:30 bis
Friday, 28.02.2020 um 22:00


Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
Grabbepl. 4
40213 Düsseldorf

Eröffnung / Opening: siren eun young jung – Deferral Theatre

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Wir möchten Sie ganz herzlich zu der Eröffnung unserer kommenden Ausstellung DEFERRAL THEATRE von SIREN EUN YOUNG JUNG am Freitag, 28. Februar 2020 um 19.30 Uhr in den Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf einladen. Im Anschluss findet im Salon des Amateurs eine Live Performance der korenaischen Musikerin KIRARA statt.

siren eun young jung – DEFERRAL THEATRE
29. Februar bis 5. April 2020
Eröffnung: Freitag, 28. Februar 2020, um 19.30 Uhr
Begrüßung: Thorsten Nolting, Vorstand
Einführung: Eva Birkenstock, Direktorin


KIRARA Live Performance
Freitag, 28. Februar 2020, 22.15 Uhr
Ort: Salon des Amateurs

Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf freut sich, mit "Deferral Theatre" die erste umfassende Einzelausstellung von siren eun young jung in Europa zu präsentieren. In der Auseinandersetzung mit historischen Widerstands- und Emanzipationsprozessen greift die in Seoul lebende Künstlerin mit ihren recherchebasierten Arbeiten auf eine Vielzahl an Medien zurück, um repressive Konventionen entlang von Gender, Tradition und Geschichte zu destabilisieren.
Den Ausgangspunkt der Düsseldorfer Ausstellung bildet ihr langfristig angelegtes Forschungsprojekt über das sogenannte "Yeoseong Gukgeuk-Theater": eine im Korea der 1950er und 1960er Jahre sehr populäre Kunstform, die der traditionellen koreanischen Oper ähnelt und in der alle Rollen – ob weiblich oder männlich – von Schauspielerinnen gespielt werden. In den späten 1960er Jahren ist das Drama der weiblichen Gukgeuk nahezu in Vergessenheit geraten, nicht zuletzt aufgrund reaktionärer ‚Modernisierungsideologien’ der Militärregierung von Park Chung-hee. Mit dieser Neuerfindung des traditionellen koreanischen Frauentheaters stellten die Yeoseong Gukgeuk-Darstellerinnen, zumindest für einen Moment, Verschiebungen vorherrschender Geschlechtervorstellungen ins Rampenlicht
und unterliefen so gesellschaftlich verbreitete Normen.
Seit 2008 setzt sich siren eun young jung in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Yeoseong Gukgeuk-Theater auseinander: mit den Biografien seiner Schauspielerinnen, mit der damaligen gesellschaftlichen Funktion dieses Genres, den spezifischen Umständen seiner Entstehung und seinem Ausschluss aus der offiziellen Geschichtsschreibung. Unter Rückgriff auf Archivmaterialien, gesammelte Dokumente und zahlreiche Interviews eröffnet jung mit "Deferral Theatre" im Kunstverein Räume für subversive Subjektivitäten, für die Fluidität von Gender und die Performance von Differenz und schafft damit nicht zuletzt auch Räume für die Sichtbarkeit und Verhandlung von queeren Begehren, widerständigen Praktiken und affektbezogenen Fragestellungen. In einem flimmernden Setting aus Farbe, Vorhängen, Sound und Collagen, in dem erstmals eine ganze Bandbreite an Videoarbeiten gezeigt wird, die im Rahmen dieses Projekts entstanden sind, treten Protagonistinnen des vergessenen Frauentheaters in engen Dialog mit queeren Performer*innen der Gegenwart.

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We would like to cordially invite you to the opening of our upcoming exhibition DEFERRAL THEATRE by SIREN EUN YOUNG JUNG on Friday, Februry 28, 2020 at 7.30 pm at Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf and the Live Performance by korean musician KIRARA at Salon des Amateurs afterwards.

siren eun young jung – DEFERRAL THEATRE
February 29 – April 5, 2020
Opening: Friday, February 28, 2020 at 7.30 pm
Welcome: Thorsten Nolting, Board
Introduction: Eva Birkenstock, Director

KIRARA Live Performance
Friday, February 28, 2020 at 10.15 pm
Venue: Salon des Amateurs

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf is pleased to present "Deferral Theatre", the first comprehensive solo exhibition of siren eun young jung in Europe. Informed by historical acts of resistance, the research-driven practice of the Seoul-based artist engages across a wide rage of media to critically deconstruct oppressive conventions around gender, tradition, and history. The starting point of the Düsseldorf exhibition is the "Yeoseong Gukgeuk Project", her long-term research project on the so called Yeoseong Gukgeuk theatre: an art form similar to the Korean traditional opera, in which all characters – male or female – are played solely by women. After it peaked during the 1950s and 1960s its popularity swiftly declined, not least because of deviant ‘modernization ideologies’ of the military government of president Park Chung-hee. With this reinvention of traditional Korean female theatre, the Yeoseong Gukgeuk performer brought gender shifts into the limelight and undermined prevalent norms and binaries. Since 2008, siren eun young jung has focused her artistic inquiry on the drama of Yeoseong Gukgeuk: on the trajectories of its perfomers, on its former socio-political role, on the particular circumstances that lead to its emergence and its exclusion from official histories. Drawing on archival materials such as collected documents and numerous interviews conducted with key protagonists of the genre over the past twelve years, her exhibition "Deferral Theatre" at the Kunstverein opens up spaces for subversive subjectivities, gender fluidity, and the performance of difference as well as spaces for the visibility and agency of queer desires, patterns of resistance, and affective matters. In a vibrant setting of color, curtains, sound and collages – in which for the first time a wide range of video works created in the course of this project are jointly presented – protagonists of this forgotten women‘s theater enter into close dialogue with contemporary queer performers.