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Hundeherz — nach dem Roman von Michail Bulgakow Hundeherz — nach dem Roman von Michail Bulgakow

Thursday, 27.02.2020 ab 20:00 bis
Thursday, 27.02.2020 um 21:45


Düsseldorfer Schauspielhaus
Worringer Str. 140
40210 Düsseldorf

Hundeherz — nach dem Roman von Michail Bulgakow

Hundeherz — nach dem Roman von Michail Bulgakow — Premiere am 22. Februar 2019 — Schauspielhaus, Kleines Haus

Bulgakows »Hundeherz« kommt als spannungsgeladene Groteske über einen fantastischen Laborversuch daher. Der auf Verjüngungsoperationen spezialisierte Professor Filipp Filippowitsch Preobraschenski wagt ein bahnbrechendes Experiment: die Operation vom Hund zum Menschen. Ein gewöhnlicher Streuner soll dem erfolgreichen Moskauer Chirurgen als Versuchsobjekt dienen, ebenso die Organe eines gerade verstorbenen Alkoholikers. Gemeinsam mit seinem Assistenten Doktor Bormenthal gelingt dem Wissenschaftler das Unglaubliche: Aus dem Hund Lumpi wird der Hundemensch Polygraph Polygraphowitsch Lumpikow! Die Fachwelt ist begeistert und feiert sich selbst. Doch der Prototyp zeitigt ungeahnte Folgen. Denn der äußerlich und geistig vermenschlichte Hund gebärdet sich nicht wie gedacht dankbar und unterwürfig, sondern hat einige unangenehme Eigenschaften des kleinkriminellen Trunkenbolds, aus dem er gemacht wurde, geerbt. Bald gerät das Experiment außer Kontrolle, Chaos und Anarchie des Hundemenschen lassen das gutbürgerliche Leben des Professors zum Albtraum gerinnen.
In Anlehnung an Goethes »Faust« und Mary Shelleys »Frankenstein« gipfelt auch Bulgakows Roman im Kampf zwischen Schöpfer und Geschöpf. Dass das im Jahr 1925 verfasste Werk wegen angeblicher konterrevolutionärer Tendenzen zensiert wurde, liegt nicht zuletzt daran, dass es die Frage aufwirft, was menschlicher bzw. unmenschlicher ist: das gewaltsame Aufbegehren der Erniedrigten und Beleidigten oder die grausame Kälte der Bourgeoisie. Es inszeniert der junge Regisseur Evgeny Titov, dem mit »Hexenjagd« bereits eine packende Inszenierung am Düsseldorfer Schauspielhaus gelungen ist.


Pressestimmen

Westdeutsche Zeitung 25.2.2019
Mit Saft und Kraft einer überbordenden Groteske, mit überspitzten Typen, reichlich Theater-Blut, heftigem Naturalismus und in historisierendem Dekor (Bühne: Falko Herold). Geschickt verbindet der russische Regisseur altmodische Atmosphäre und Psycho-Spannung mit einer humanitären Botschaft über die Beziehung zwischen Wissenschaft und Moral.

Nachtkritik 25.2.2019
Das Ensemble spielt durchweg mit voller Wucht. Resolut karikierend inszeniert Evgeny Titov Bulgakows Novelle über fragwürdige Forschung am Schauspiel Düsseldorf.

Rheinische Post 25.2.2019
Der junge russische Regisseur Evgeny Titov inszeniert die bittere, politische Groteske von Michail Bulgakow am Düsseldorfer Schauspielhaus als eine Frankensteiniade.

Besetzung
Professor Filipp Filippowitsch Preobraschenski, Chirurg: Andreas Grothgar
Doktor Iwan Arnoldowitsch Bormenthal, sein Assistent: Sebastian Tessenow
Sina, sein Hausmädchen: Anna-Sophie Friedmann
Polygraph Polygraphowitsch Lumpikow, Hundemensch: Torben Kessler
Schwonder, Mitglied der Hausverwaltung: Markus Danzeisen
Skovorodkin, Mitglied der Hausverwaltung: Alexej Lochmann
Wjasemskaja: Cornelia Gross
Fräulein Wasnezowa, eine junge Sekretärin: Janna Gangolf

Regie: Evgeny Titov
Bühne: Falko Herold
Kostüm: Nicole von Graevenitz
Musik: Moritz Wallmüller
Licht: Konstantin Sonneson
Dramaturgie: Janine Ortiz

Dauer
1 Stunde, 45 Minuten — keine Pause