Mit John McEntire und Sam Prekop kommen zwei Musiker in die Brotfabrik, die schon Popgeschichte geschrieben haben. Als Mitglied der Chicagoer Instrumentalband Tortoise gehörte Multiinstrumentalist John McEntire zu den Pionieren des Postrock. Seit 1994 arbeiteten die Indie-Rocker – so steht es bei Wikipedia – „Krautrock, Dub, Minimalismus, elektronische Musik und verschiedene Jazz-Stile in ihre Musik ein“. Noch 2016 erschien mit „The Catastrophist“ ein viel beachtetes Album. SPEX unterstrich dabei, dass Tortoise mit einer humorvollen Verspieltheit dem eigenen Universum eine neue Dimension hinzufüge und sich ungeniert in der Ruine der eigenen Legende bewege. Mit Sänger und Gitarrist Sam Prekop gehörte McEntire zudem zu The Sea and Cake. Als „zuverlässig tröstlich“ beschrieb der Musikexpress die Musik auf dem elften, 2018 erschienenen Album „Any Day“, auf dem auch Ambient, Jazz und Electronica Spuren hinterlassen haben.
Vor ein paar Jahren begannen die beiden eine neue Zusammenarbeit, die sich um einen vollständig elektronischen Austausch dreht. Die Musik des Duos schlägt eine beeindruckende Brücke zwischen Kontrolle und Spontanität, nahtlos übergehend von Abstraktion und Zwietracht zu Passagen glückseliger Harmonie. Sie verwenden nur einen kleinen Satz modularer Synthesizer und elektronischer Drums, alle ihre „Songs“ leben von einem Sinn für Vorwärtsbewegung mit sich ständig verschiebenden Rhythmus-Impulsen. Mit auf Tournee kommt der Düsseldorfer Musiker Stefan Schneider (Kreidler, To Rococo Rot) mit seinem Soloprojekt Mapstation, dem man Schönheit aus Form und Funktion bescheinigt.